Hamlet

2BBH

Beschreibung

2 Boys Broken Hearts (2BBH) ist Gefäss sowie Vehikel, das in ihrer explizit interdisziplinären Ausrichtung Mittel zum Wissensaustausch stellt.

Die Lektüre ausgewählter Texte soll im Rahmen eines regelmässigen Zusammenkommens zum undisziplinierten Dialog anregen, jedoch nie im abschliessenden Sinn. In der fortlaufenden Auseinandersetzung, deren einzelnen Stimmen sich gegenseitig herausfordern, liegt der Fokus darauf, einander zuzuhören – beim Lesen. Das laut Aussprechen von Wörtern in der Gruppe soll die Erfahrung des individuellen sowie des kollektiven Körpers in Bezug zur Sprache setzen.

Ein zentrales kuratorisches Anliegen von 2BBH bezieht sich auf die kritische Reflektion von hegemonialen Strukturen und Perspektiven, wobei ihr Fokus auf queer-feministischen Problemstellungen liegt. Anhand transdisziplinärer Ansätze ist dies sowohl Gegenstand als auch Methode von 2BBH.

Das von 2BBH vorgeschlagene und an Hamlets Anliegen anschliessende Programm soll zwei Ebenen fassen: eine physische Ausstellungs- und Projektreihe sowie ein textbasiertes Programm.

Das textbasierte Programm soll Raum bieten zur horizontalen Vernetzung von historischen und aktuellen queer-feministischen Texten. 2BBH ist motiviert durch ihre Liebe zum Wort in all seinen Formen, erkennt dieses aber auch als Ort sowie Instrument der Machtausübung. In Hinsicht auf die Ausstellungstätigkeit ist es Teil von 2BBH Mission, die strukturellen Mechanismen in der Produktion von Texten spezifisch im Kunstkontext zu hinterfragen, wobei die industrietypische Sprache nicht nur untersucht, sondern vielleicht sogar aufgebrochen werden soll.

Ausstellungen und Ereignisse sollen nicht zwingend an die textuelle Wissensproduktion gebunden sein. Im Anschluss anneumaterialistisch feministische Theorien versteht 2BBH ihre Ausstellungstätigkeit vielmehr als Versuch der Aufwertung von körperbasierten Erfahrungen, um deren Kapitulation vor dem Diskursiven entgegenzutreten.

2BBH versteht es als eine ihrer wesentlichen Aufgaben, zu fragen, wie 2BBH sich in einem theoretischen Diskurs, der allzu oft auf patriarchalen, vermeintlichen Wahrheiten aufbaut, positionieren kann, ohne letztere blind zu reproduzieren. Die Auseinandersetzung mit und Beteiligung an aktuellen Diskursen soll auch als Reaktion auf ihr unmittelbares Umfeld verstanden werden.

2BBH nutzt kollaborative Herangehensweisen, jedoch ohne zu pauschalisieren – das heisst: 2BBH soll von vielen Stimmen (mit)geprägt sein und sogleich Raum für Diskontinuität, Konflikt und Reibung bieten. In ihrer Forschungs- und Ausstellungstätigkeit stellt 2BBH ein Netz von Stimmen, Vorschlägen, Verweisen und Quellen, anhand dessen Ressourcen nicht nur generiert, sondern auch umgeleitet werden sollen.

2 Boys Broken Hearts (2BBH) wird im Herbst 2021 als unkommerzielles Forschungs- und Ausstellungsprojekt von Julia Hegi und Antonia Truninger gegründet.

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