Hamlet

Size Matters | Detour

Datum
5. Juni 2019 - 14. Juli 2019

Eröffnung: 05. Juni 2019, 18–20 Uhr

Partizipierende
Beschreibung

Keren Cytter (*1977 in Tel Aviv, Israel) choreografiert aus Zeichnungen, zwei neu produzierten Animationsfilmen und Videos eine Ausstellung in der Size Matters. In verschiedenen Medien verwebt die israelische Künstlerin Keren Cytter persönliche Erfahrungen, Erwartungen und Erinnerungen an Kindheit und Adoles-
zenz mit fiktiven Elementen. Size Matters zwingt physisch eine andere Perspektive einzunehmen und Relevanz von Grösse auf verschiedenen Bedeutungs- und Entwicklungsebenen ironisch zu hinterfragen. Obwohl die Zeichnungen mit Filzstift und die ortsspezifisch entstandenen Fensterzeichnungen des ersten
Raumes auf der Horizontlinie von Kinderaugen liegen, konfrontieren sie, wie auch die zwei animierten Videos, mit der Tragik des Erwachsenwerdens. Adoleszenz ist, wie in der Arbeit Experimental Film repräsentiert, für Cytter schwarz-weiss. Im frühen, auf
Hebräisch synchronisierten genrehaften Video aus dem Jahr 2002, ist Cytter selbst noch Protagonistin. Im nächsten Raum und Film der Ausstellung wechseln die Bilder zwischen schwarz-weiss und Farbe, grafisch wie metaphorisch. Des Trous (Holes) bringt die in New York lebende Künstlerin 2018 zurück nach Israel auf eine Reise, die gemischte Gefühle zwischen Ablösung und Melancholie auslöst.

„I return as a ghost.“

Vergänglichkeit und eine Verortung in der Zeit wird stilistisch in der Vorstellung der Lebensalter der Besetzung
des Films festgehalten. Die 1955 in Tunesien geborene israelische Sängerin Corrine Allal ist dabei gleichwertige Figur wie die Familienmitglieder der Erzählerin, die sich die Bilder und Erinnerungen von Anderen aneignet bis „we turns into I“. Die Texte des französisch gesprochenen Voice Overs klingen wie zitierte Lyrics aus Liedern und verweben sich mit dem Soundtrack von Allal, Yoko Ono und Edith Piaf.

„Look at the Skies. They are falling.“

Im kollaborativen Projekt Detour schaffen Keren Cytter und der US-Künstler John Roebas (*1985 in Tegucigalpa, Honduras) eine Archäologie gegenwärtiger Mythologien. Assoziativ vermischen sie Ursprünge einer behaupteten Hochkultur des Zweistromlandes Mesopotamien mit westlich und christlich konnotierten Relikten
urbanen Lebens in Manhattan zwischen Salbung und Medikation.
Die daraus entwickelte Umkartographierung wird in einem Prozess der plastischen Zusammenarbeit, Fragmentierung und Neuschöpfung verbundener Körperlichkeiten transformiert und bildet so alternative
Welten und Körperlandschaften innerhalb eines gemeinsamen Referenzsystems.

  • Natalie Keppler